26.-29.05.2023, Potsdam
von Maximilian Bielenberg
“Ich wollte auf die Toilette gehen, aber stattdessen habe ich eine Bockwurst gekauft“ – Anh Tu Ngo, 2023
Die Deutschsprachige Debattiermeisterschaft (DDM) 2023 war ein tolles Erlebnis, auch wenn wir bereits vor Beginn des Turniers erste Hindernisse zu bewältigen hatten. Aufgrund eines nicht funktionstüchtigen Sitzes fuhr unser VW-Bus statt nach Potsdam zur nächsten Werkstatt, in der Hoffnung den Sitz schnell reparieren und dann die letzte Mitfahrerin einzusammeln zu können. Leider schien eine schnelle Reparatur ausgeschlossen, doch eine Lösung präsentierte sich in Form eines freundlichen Herren, welcher sich nach anfänglicher Verwirrung über unser Anliegen netterweise bereiterklärte, uns einen Sitz seines VW-Buses zu leihen. Mit ausreichend Sitzplätzen, auch für unsere letzte Mitfahrerin, ging es dann nach Potsdam. Ursprüngliche geplante Ankunftszeit: 15 Uhr, tatsächliche Ankunft: 17 Uhr.
Unsere Verspätung lag vor allem an mehreren Staus, welche wir zum Teil umfahren konnten, teils aber auch einfach aussitzen mussten. Der letzte und schwerwiegendste Stau ließ uns zeitweise daran zweifeln, ob wir die erste Vorrunde noch rechtzeitig erreichen würden. Dank unseres Jurors und Fahrers Simon schafften wir es aber noch pünktlich nach Potsdam.
An dieser Stelle erstmal eine Vorstellung der gesamten Truppe: Neben unseren Juroren Simon und Sven waren wir mit zwei Teams vertreten. „(Anh) Two and a half girls“, bestehend aus Mareike, Anne und dem Urheber des wundervollen Anfangszitates, Anh Tu. Unser zweites Team „The Good, the Bad and the Ugly” setzte sich aus Richard, Oliver und Max zusammen. Zusätzlich begleitete uns Stefan als Helfer nach Potsdam, während Sven als Equity beauftragter das Orga-Team unterstützte.
Nach der ersten Runde mit dem Thema „Ist es unmoralisch, falls gesundheitlich möglich, nicht vegan zu leben?“, welches wir als freie Redner*innen debattierten, ging es zum Grillen auf die Wiese des Hasso-Plattner-Instituts. Während des Socials trafen wir alte Freunde aus anderen Clubs und schlossen neue Freundschaften. Doch da es am nächsten Tag anstrengend werden würde ging es schon bald in die Jugendherberge (JuHe), um für den nächsten Tag ausgeruht und in Top-Form zu sein!
Nach einem Frühstück in der Jugendherberge ging es zum Campus der Uni Potsdam für vier weitere Vorrunden, die nur durch ein verspätetes Mittagessen unterbrochen wurden. Thematisch ging es um die französische Rentenreform, Social Justice, die Unabhängigkeit der Westsahara und Mindestlohn für Praktika.
Am Abend ging es zum Social entweder ins Nil (einem Club) oder alternativ ins KuZe für einen Karaoke-Abend. Gute Getränke und die ausgelassene Stimmung luden dazu ein lauthals mitzusingen, selbst wenn dies die Stimme für den kommenden Tag übermäßig belastete.
Die beiden letzten Vorrunden, welche am Sonntagvormittag stattfanden, handelten von Harry Potter und der DDR. Danach gab es Mittagessen und im Anschluss die Break-Verkündung. Erfreulicherweise zog Anne mit nicht einmal einem Jahr Debattiererfahrung ins Viertelfinale ein und auch Sven breakte als Juror!
Nach der Verkündung ging es direkt ins Viertelfinale. Um rechtzeitig zum Galaabend zu kommen, mussten die Nicht-Redenden zur JuHe, um sich umzuziehen und die Abendgarderobe der Gebreakten mitzunehmen. Als Location diente die Tanzschule Linksfüßler, welche sich in einem wunderschönen, neoklassizistischen Gebäude befand. Auf dem Galaabend selbst wurden Danksagungen an die Organisatoren der DDM sowie alle ihre Helfer*innen ausgesprochen, ebenso an die Chefjury (CA), das Tab-Team und die Equity.
Das Wichtigste allerdings war die Vergabe des Nachwuchspreises der Deutschen Debattiergesellschaft (DDG). Der Preis, welcher nur an Debattierende unter 23 Jahren vergeben wird, fand in diesem Jahr eine unerwartete neue Heimat bei einer Person, die ihn mehr als verdient hat: bei unserer Überfliegerin Anne! Sie hat sich durch ihr Talent und ihre bereits jetzt grandiosen Redefähigkeiten zurecht diese Trophäe gesichert.
Im Anschluss an die Danksagungen und die Preisvergabe begann dann eine ausgelassene Nacht des Feierns mit wenig Schlaf. Nach dem Finale am Folgetag wurden wieder alle eingepackt und die Rückfahrt nach Würzburg begann. Dieses Mal mit weniger Erlebnissen auf der Fahrt, was sicherlich auch an der Müdigkeit fast aller Mitfahrer*innen lag. Abends, gegen 21 Uhr, nach diesem wundervollen Wochenende erreichten wir dann Würzburg.
Danke nochmal an die tolle Orga und die vielen lieben Helfer*innen, die dem Motto #Chezamisanssoucis mehr als gerecht wurden und dieses Turnier wirklich unfassbar schön gemacht haben!